- neoinstitutionelle Wirtschaftsgeschichte
- neoinstitutionelle Wirtschaftsgeschichte,New Economic History [njuː iːkə'nɔmɪk 'hɪstərɪ, englisch], neuere Forschungsrichtung, die die Konzepte der Neuen Institutionenökonomik auf die Erklärung wirtschaftshistorischer Fragestellungen anwendet. Einen wichtigen Beitrag zur neoinstitutionellen Wirtschaftsgeschichte lieferte D. North mit seiner Theorie des institutionellen Wandels. Im Mittelpunkt dieser Theorie steht die Hypothese, dass Wirtschaftswachstum nur aufgrund fortschreitender Spezialisierung möglich ist. Mit zunehmender Spezialisierung steigen aber auch die Transaktionskosten, die ihrerseits die Spezialisierungsgewinne schmälern und daher das Wachstum behindern. Nach North ist wirtschaftliches Wachstum auf Dauer nur möglich, wenn sich die Institutionen einer Gesellschaft so entwickeln und wandeln, dass der Anstieg der Transaktionskosten geringer ausfällt als die Spezialisierungsgewinne. Institutioneller Wandel ist aus dieser Sicht also Voraussetzung für wirtschaftliches Wachstum; die Bedeutung technischer Innovationen wird relativiert.D. C. North: Theorie des institutionellen Wandels. Eine neue Sicht der Wirtschaftsgesch. (a. d. Amerikan., 1988);D. C. North: Institutionen, institutioneller Wandel u. Wirtschaftsleistung (a. d. Amerikan., 1992);H. Löchel: Institutionen, Transaktionskosten u. wirtschaftl. Entwicklung. Ein Beitr. zur neuen Institutionsökonomik u. zur Theorie von Douglass C. North (1995).
Universal-Lexikon. 2012.